BOLSENASEE – „der See den man trinken kann!“

Der Bolsenasee ist der größte vulkanische See in ganz Europa. Er erstreckt sich auf einer Fläche von 270 km ² und formte sich über Tausende von Jahren durch eine Reihe von Bodensenkungen, die durch dessen vulkanische Aktivität verursacht, gebildet wurden. Hierbei wurden auch die Inseln Martana und Bisentina, mit ihrer üppigen Vegetation, geformt. In prähistorischer Zeit war die Oberfläche des Sees viel weniger umfangreich als heute. Erst seit der Bronzezeit begann der Wasserspiegel zu steigen. Die Überreste alter, auch etruskischer, Städte kann man bis heute noch bei Tauchgängen bewundern.
Die Stadt Bolsena hat eine Reihe von Initiativen für wissenschaftliche Forschung gefördert, die zur Entdeckung zahlreicher Quellen von reinem Wasser führte, welches aus dem Boden und aus den tiefen Felsen sprudelt. Dank der der guten Bedingungen aus ökologischer Sicht kann der Bolsenasee sein Gleichgewicht und daher auch die gute Wasserqualität halten.
So kann man gut nachvollziehen, weshalb die ortsansässigen Fischer, das Wasser teilweise direkt aus dem See trinken und die traditionelle „Sbroscia“ – eine für Bolsena typische Fischsuppe (sehr zu empfehlen!) – in ihren Hütten am Seeufer mit Seewasser kochten.
Die vulkanische Aktivität des Sees begann vor rund 850.000 Jahren. Die Vulkanregion des Sees erstreckt sich auf ca. 115 km ². Als Folge der großen Brüche, an denen die Erdkruste geöffnet wurde, gab es heftige Explosionen, bei welchen große Mengen von losem Material (Asche, Puzzolane, Lapilli) in die Umgebung geschleudert wurde. Aus den Kratern die sich bildeten, flossen Lavaströme, die Entfernungen bis zu 10-20 km zurücklegten, bis hin nach Orvieto, Canino oder Tuscania. Die Überreste der Vulkanausbrüche sind bis heute noch zu sehen